Paul Mario Day (1956 – 2025): Ein Pionier des britischen Heavy Metal
Paul Mario Day, geboren am 19. April 1956 in Whitechapel, London, war eine bedeutende Figur in der frühen britischen Heavy-Metal-Szene und darüber hinaus. Er hinterließ ein Erbe als vielseitiger Sänger, der in verschiedenen Bands von Glam Rock bis zu progressiveren Klängen aktiv war. Sein Tod am 29. Juli 2025 in Newcastle, New South Wales, Australien, im Alter von 69 Jahren, markiert das Ende einer langen und ereignisreichen Musikerkarriere.
Die Anfänge mit Iron Maiden (1975–1976)
Day erlangte Bekanntheit als erster Lead-Sänger von Iron Maiden, einer der einflussreichsten Heavy-Metal-Bands aller Zeiten. Er war von Dezember 1975 bis Oktober 1976 Teil der Band. Obwohl seine Zeit bei Iron Maiden relativ kurz war, spielte er eine wichtige Rolle in der Formatierungsphase der Band. Auf der DVD „The Early Days“ von Iron Maiden wird erwähnt, dass Day aufgrund mangelnder Bühnenpräsenz entlassen wurde – ein Aspekt, der in der dynamischen Welt des Heavy Metal oft entscheidend war. Er wurde durch Dennis Wilcock ersetzt. Später beanspruchte Day eine Mitautorenschaft am Iron Maiden-Song „Strange World“, was die frühen kreativen Beiträge zu dieser legendären Band unterstreicht. Im Jahr 2019 fand ein Reunion-Konzert der ursprünglichen 1975er-Besetzung von Iron Maiden statt, bei dem Day am Gesang war, zusammen mit Dave Sullivan und Terry Rance an den Gitarren, wenngleich der Original-Schlagzeuger Ron Matthews fehlte.
Karriere nach Iron Maiden: Vielseitigkeit und neue Wege
Nach seinem Ausscheiden bei Iron Maiden setzte Paul Mario Day seine musikalische Reise fort und bewies seine Vielseitigkeit in einer Reihe weiterer Bands:
- More (1980–1981): Er wurde der Sänger der Heavy-Metal-Band More, die 1981 beim renommierten Monsters of Rock Festival in Castle Donington auftrat. Mit More veröffentlichte er Alben wie „Warhead“ (1981) und „Blood & Thunder“ (1982) sowie Singles wie „Fire“ und „We Are The Band“.
- Wildfire (1983–1984): Day war der Lead-Sänger von Wildfire, einer weiteren Heavy-Metal-Band. Hier war er nicht nur als Sänger aktiv, sondern auch an den Kompositionen beteiligt und teilweise als Arrangeur oder sogar als Assistent Engineer gelistet. Mit Wildfire veröffentlichte er Alben wie „Brute Force and Ignorance“ (1983) und „Summer Lightning“ (1984), sowie Singles wie „Jerusalem“ und „Nothing Lasts Forever“. Eine Compilation mit den beiden Alben erschien 2020.
- Sweet (ab 1985): Ein bemerkenswerter Schritt in seiner Karriere war der Beitritt zur reformierten Glam-Rock-Band Sweet im Jahr 1985. Mit ihnen nahm er ein Live-Album im Marquee Club in London auf, das 1989 unter dem Titel „Live at the Marquee“ veröffentlicht wurde und die Anpassungsfähigkeit seiner Stimme an verschiedene Rock-Genres zeigte.
- Crimzon Lake (2011): Mit dieser Band veröffentlichte er die EP „Crimzon Lake“.
- Buffalo Crows: Später in seiner Karriere war er auch mit den Buffalo Crows aktiv, mit denen er an Songs wie „The Tempest“ und „Defenders“ arbeitete, die auf Alben wie „Bovonic Empires“ erschienen.
- Defaced: Auch in dieser Band war er als Sänger aktiv.
- Gringos: Eine weitere Band, in der Day sang.
- Airforce: 2019 war er am Song „Band of Brothers“ der Band Airforce beteiligt.
Paul Mario Day zog 1986 nach Australien, wo er weiterhin Musik schrieb und mit lokalen Bands sang.
Tod und Vermächtnis
Paul Mario Day verstarb am 29. Juli 2025 im Alter von 69 Jahren an Krebs in seinem Zuhause in Newcastle, New South Wales, Australien. Sein Tod wurde von seinen ehemaligen Bandkollegen und der Musikwelt betrauert. Scott, ein Mitglied von Sweet, drückte seine tiefe Trauer aus und sprach seiner Ehefrau Cecily, seiner Familie und seinen Freunden sein tiefstes Beileid aus. Days Karriere war ein Beweis für seine Leidenschaft für die Musik und seine Fähigkeit, sich über verschiedene Genres hinweg zu behaupten. Er wird als der erste Sänger einer der größten Metal-Bands der Geschichte in Erinnerung bleiben, aber auch für seine Beiträge zu vielen anderen Projekten, die seine musikalische Vielseitigkeit und Ausdauer zeigten.