M.2 SSD: Normale und kritische Temperaturen – Was Sie wissen müssen
Die Einführung der M.2 Solid State Drives (SSDs), insbesondere der schnellen NVMe-Modelle, hat die Leistung moderner Computer revolutioniert. Doch die kompakte Bauweise und die hohen Übertragungsraten führen zu einer intensiven Wärmeentwicklung. Das richtige Temperaturmanagement ist entscheidend für die Lebensdauer und die Geschwindigkeit dieser Komponenten.
1. Normale Betriebstemperaturen einer M.2 SSD
Die Temperatur einer M.2 SSD wird im Wesentlichen durch zwei Komponenten bestimmt: den Controller (der die SSD steuert) und den NAND-Flash-Speicher (die eigentlichen Speicherzellen).
Idealer und typischer Temperaturbereich:
| Betriebszustand | Typische Temperatur (Controller) | Bewertung |
| Leerlauf (Idle) | 30°C bis 50°C | Sehr gut und unbedenklich. |
| Normale Last | 40°C bis 60°C | Vollkommen normal bei alltäglichen Anwendungen und Gaming. |
| Hohe Last (Dauerhaftes Schreiben) | 60°C bis 75°C | Im normalen Toleranzbereich, besonders bei intensiven Schreibvorgängen oder Benchmarks. |
- Der NAND-Speicher: Die Speicherzellen selbst (NAND-Flash) können sogar etwas höhere Temperaturen vertragen (bis zu 85°C) und funktionieren beim Schreiben optimalerweise bei höheren Temperaturen (zwischen 40°C und 50°C).
- Der Controller: Kritischer ist der Controller-Chip. Er sollte möglichst kühl gehalten werden, da er anfälliger für Hitze ist. Viele Hersteller spezifizieren eine maximale Betriebstemperatur für den Controller von ca. 70°C.
2. Wann eine M.2 SSD zu heiß wird – Die kritische Schwelle
Eine SSD gilt als zu heiß, wenn sie die Temperatur erreicht, bei der sie beginnt, sich selbst zu schützen. Dieser Schutzmechanismus wird Thermische Drosselung (Thermal Throttling) genannt.
Die kritische Zone:
| Temperatur (Controller) | Bedeutung | Auswirkung |
| Ab ca. 75°C bis 85°C | Beginn der Drosselung | Die SSD reduziert automatisch ihre Lese- und Schreibleistung, um die Temperatur des Controllers zu senken und eine Überhitzung zu verhindern. |
| Über 95°C bis 100°C | Extrem kritisch / Abschaltung | Die SSD nähert sich der Abschaltgrenze. Dies ist ein Notfallmechanismus, der die Komponente vor physischem Schaden und potenziellem Datenverlust bewahrt. |
Wichtig: Eine moderne M.2 SSD wird nicht plötzlich durchbrennen. Sie schützt sich selbst durch die Drosselung. Das Problem bei zu hohen Temperaturen ist die Leistungsreduzierung und die Beeinträchtigung der Datenintegrität bei dauerhaft extremen Temperaturen.
3. Ursachen für hohe Temperaturen und Lösungen
Hohe Temperaturen sind bei M.2 SSDs oft auf äußere Faktoren zurückzuführen:
- Schlechter Einbauort: Die SSD befindet sich direkt unter einer heißen Grafikkarte (GPU), die ihre Abluft auf die SSD leitet.
- Fehlender Airflow: Das PC-Gehäuse verfügt über eine schlechte Belüftung, sodass sich die Wärme im Inneren staut.
- Fehlende Kühlung: Insbesondere sehr schnelle NVMe-Modelle der PCIe 4.0 oder 5.0 Generation benötigen einen Kühlkörper (Heatsink).
- Fehlerhafte Montage: Die Schutzfolie des Wärmeleitpads wurde vergessen, oder der Mainboard-Kühler ist nicht korrekt montiert.
Lösungen:
- Kühlkörper verwenden: Die meisten modernen Mainboards bieten M.2-Kühler in Form von Metallplatten, die direkt auf die SSD gelegt werden. Diese sind in der Regel völlig ausreichend.
- Einbauort wechseln: Sofern möglich, die SSD in einem M.2-Slot platzieren, der nicht direkt unter der Grafikkarte liegt.
- Airflow optimieren: Stellen Sie sicher, dass genügend Lüfter im Gehäuse für einen gerichteten Luftstrom (Zuluft vorne/unten, Abluft hinten/oben) sorgen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Temperaturen unter 65°C hervorragend sind. Steigt die Temperatur dauerhaft über 75°C, ist Handlungsbedarf angesagt, um die volle Geschwindigkeit der SSD zu gewährleisten.
