
Die Haltbarkeit von Autoreifen ist ein wichtiger Aspekt für die Sicherheit im Straßenverkehr. Hier ist ein Tutorial, das dir die wichtigsten Punkte erklärt:
1. Warum altern Autoreifen?
Auch wenn ein Reifen nicht gefahren wird, altert er. Das Gummimaterial verändert sich im Laufe der Zeit durch Umwelteinflüsse wie:
- Temperaturunterschiede: Hitze und Kälte belasten das Gummi.
- Feuchtigkeit: Nässe kann das Material angreifen.
- UV-Licht: Sonneneinstrahlung macht das Gummi spröde.
- Ozon: Dieser Bestandteil der Luft lässt das Gummi rissig werden.
Diese Alterung führt dazu, dass die Sicherheitseigenschaften des Reifens, insbesondere der Nassgrip, nachlassen und sich Risse bilden können.
2. Wie lese ich das Reifenalter ab (DOT-Nummer)?
Das Herstellungsdatum eines Reifens ist auf der Reifenflanke als sogenannte DOT-Nummer angegeben. „DOT“ steht für „Department of Transportation“. Die letzten vier Ziffern dieser Nummer geben die Kalenderwoche und das Jahr der Produktion an.
- Beispiel: Eine DOT-Nummer, die mit „0312“ endet, bedeutet, dass der Reifen in der 03. Kalenderwoche des Jahres 2012 hergestellt wurde, wie oben auf dem Bild zu sehen.
3. Wie lange halten Autoreifen im Durchschnitt?
Es gibt keine gesetzliche Vorschrift für das maximale Reifenalter für Pkw, aber Empfehlungen von Experten und Herstellern.
- Durchschnittliche Lebensdauer: Reifen halten im Durchschnitt 5 bis 7 Jahre oder ca. 40.000 bis 50.000 Kilometer.
- Expertenempfehlung: Der ADAC und TÜV empfehlen, Reifen spätestens nach sechs Jahren zu wechseln, da die Gummimischung danach spröde werden kann und an Leistung verliert.
- Maximale Nutzungsdauer: Spätestens nach zehn Jahren sollten Pkw-Reifen erneuert werden, auch wenn das Profil noch ausreichend erscheint.
- Sonderfall Anhängerreifen: Für Anhänger mit 100 km/h-Zulassung gilt eine gesetzliche Höchstgrenze von sechs Jahren ab Herstellungsdatum.
4. Faktoren, die die Haltbarkeit beeinflussen:
Neben dem Alter und der Laufleistung gibt es weitere wichtige Faktoren:
- Fahrweise: Aggressives Fahren mit schnellen Beschleunigungen, abrupten Bremsmanövern und hohen Geschwindigkeiten belastet die Reifen stärker und führt zu schnellerem Verschleiß.
- Reifendruck: Der richtige Reifendruck ist entscheidend. Zu niedriger oder zu hoher Druck führt zu ungleichmäßigem Verschleiß, höherem Kraftstoffverbrauch und beeinträchtigt die Fahrsicherheit. Prüfe den Reifendruck mindestens einmal im Monat.
- Beladung: Überladung des Fahrzeugs beansprucht die Reifen extrem. Halte dich an die zulässigen Gewichtsgrenzen.
- Lagerung: Wenn du Saisonreifen hast (Sommer- und Winterreifen), ist die richtige Lagerung wichtig. Reifen sollten kühl, dunkel, trocken und fern von Chemikalien (Öl, Benzin, Lösungsmittel) gelagert werden. Kompletträder (Reifen auf Felge) waagerecht, einzelne Reifen senkrecht lagern.
- Achsvermessung: Eine falsche Spureinstellung führt zu ungleichmäßigem und schnellerem Verschleiß. Lasse die Achsvermessung regelmäßig (z.B. jährlich beim Reifenwechsel) überprüfen.
- Auswuchtung: Eine Unwucht der Reifen führt nicht nur zu schneller Abnutzung, sondern kann auch die Aufhängung beschädigen und Vibrationen im Lenkrad verursachen. Reifen sollten regelmäßig ausgewuchtet werden (z.B. jede Saison oder alle 15.000 km).
5. Wann muss ein Reifen gewechselt werden?
Neben dem Alter und den oben genannten Faktoren gibt es klare Anzeichen, die einen sofortigen Reifenwechsel erfordern:
- Profiltiefe: Die gesetzlich vorgeschriebene Mindestprofiltiefe beträgt 1,6 mm. Experten empfehlen jedoch mindestens 3 mm für Sommerreifen und 4 mm für Winter- und Ganzjahresreifen, um ausreichende Sicherheit, insbesondere bei Nässe, zu gewährleisten.
- Beschädigungen: Überprüfe deine Reifen regelmäßig auf sichtbare Risse (besonders an den Flanken), Beulen, Schnitte, Einstiche oder Verformungen. Auch kleine Risse können ein Zeichen für Überalterung sein.
- Fahrverhalten: Wenn das Auto bei hohen Geschwindigkeiten zu vibrieren beginnt oder instabil wirkt, können abgenutzte oder beschädigte Reifen die Ursache sein.
Zusammenfassend:
Achte auf das Alter deiner Reifen anhand der DOT-Nummer, halte den richtigen Reifendruck ein, fahre vorausschauend und überprüfe regelmäßig den Zustand und die Profiltiefe deiner Reifen. Im Zweifelsfall solltest du immer eine Fachwerkstatt aufsuchen und die Reifen überprüfen oder wechseln lassen. Deine Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer haben oberste Priorität.