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M.2 SSD vs. SATA SSD vs. HDD: Der große Speicher-Vergleich

Die Wahl des richtigen Speichermediums ist entscheidend für die Leistung und Reaktionsfähigkeit eines Computers. Während die Festplatte (HDD) heute nur noch für Massenspeicher eine Rolle spielt, dominieren verschiedene Varianten der Solid State Drive (SSD) den Markt für Systemlaufwerke und Anwendungen. Die Hauptunterschiede liegen in der Geschwindigkeit, der Schnittstelle und dem Formfaktor.


1. Hard Disk Drive (HDD) – Der Klassiker

Die HDD ist die älteste und langsamste Speicherform in diesem Vergleich.

  • Technologie: Speichert Daten magnetisch auf rotierenden Scheiben (Platten).
  • Schnittstelle: Meist SATA (Serial ATA).
  • Formfaktor: Typischerweise 3,5 Zoll oder 2,5 Zoll.
  • Geschwindigkeit: Gering (typischerweise $50 \text{ MB/s}$ bis $160 \text{ MB/s}$ Lese-/Schreibgeschwindigkeit).
  • Vorteile: Sehr günstig pro Gigabyte und ideal für große Datenarchive oder Backups.
  • Nachteile: Langsam, mechanisch anfällig, erzeugt Lärm und benötigt viel Strom.

2. SATA SSD (Solid State Drive) – Der Geschwindigkeits-Standard

Die SATA SSD war der erste große Leistungssprung gegenüber der HDD. Sie nutzt Flash-Speicher ohne bewegliche Teile.

  • Technologie: NAND-Flash-Speicher-Chips (keine beweglichen Teile).
  • Schnittstelle: SATA 3.0 (Serial ATA 6 Gbit/s).
  • Formfaktor: Meist 2,5-Zoll-Gehäuse.
  • Geschwindigkeit: Mittel (Die Schnittstelle limitiert die Geschwindigkeit auf maximal ca. $550 \text{ MB/s}$ Lese-/Schreibgeschwindigkeit).
  • Vorteile: Deutlich schneller als HDDs, vibrationsunempfindlich und relativ erschwinglich.
  • Nachteile: Ist durch die SATA-Schnittstelle stark limitiert. Moderne M.2-SSDs sind um ein Vielfaches schneller.

3. M.2 SSD – Der Performance-Turbo

Die M.2 SSD stellt die modernste und schnellste Speicherform dar. Hierbei muss zwischen zwei Protokollen unterschieden werden: SATA und NVMe.

A) M.2 SATA SSD

Diese SSDs verwenden den M.2-Formfaktor, nutzen aber intern die SATA-Schnittstelle.

  • Geschwindigkeit: Identisch zur 2,5-Zoll-SATA-SSD (limitiert auf ca. $550 \text{ MB/s}$).
  • Vorteile: Kompakte Bauweise, benötigt keine Kabel.
  • Nachteile: Trotz des M.2-Steckplatzes keine Leistungssteigerung gegenüber der 2,5-Zoll-SATA-SSD.

B) M.2 NVMe SSD

Dies sind die derzeit leistungsstärksten Consumer-Laufwerke. Sie nutzen das NVMe-Protokoll in Verbindung mit der PCI Express (PCIe)-Schnittstelle.

  • Technologie: NAND-Flash-Speicher-Chips.
  • Schnittstelle: PCI Express (PCIe). Dadurch werden die Engpässe der SATA-Schnittstelle umgangen.
  • Formfaktor: Kleiner Riegel, der direkt in den M.2-Steckplatz auf dem Mainboard gesteckt wird (keine Kabel).
  • Geschwindigkeit:Sehr schnell.
    • PCIe 3.0: Bis zu $3.500 \text{ MB/s}$.
    • PCIe 4.0: Bis zu $7.500 \text{ MB/s}$.
    • PCIe 5.0: Zukünftig bis zu $14.000 \text{ MB/s}$ und mehr.
  • Vorteile: Extreme Geschwindigkeit, ideal für Betriebssysteme, Gaming und professionelle Anwendungen (z. B. Videobearbeitung).
  • Nachteile: Teurer als SATA-SSDs und neigt unter Last zur Hitzeentwicklung, was unter Umständen eine Kühlung (Heatsink) erfordert.

4. Zusammenfassung und Empfehlung

Die folgende Tabelle bietet einen schnellen Überblick über die wichtigsten Speicherstandards:

MerkmalHDDSATA SSD (2,5 Zoll oder M.2)M.2 NVMe SSD
SchnittstelleSATASATA 3.0PCI Express (PCIe)
Max. Geschw. (ca.)$160 \text{ MB/s}$$550 \text{ MB/s}$$3.500 \text{ MB/s}$ bis $7.500 \text{ MB/s}$ (je nach PCIe-Generation)
Formfaktor3,5″ / 2,5″2,5″ oder M.2-RiegelM.2-Riegel
Ideal fürArchivierung, BackupsStandard-PCs, Laptops (als Upgrade)High-End-PCs, Workstations, Gaming
KostenNiedrigMittelHoch

Empfehlung: Für maximale Systemleistung sollte eine M.2 NVMe SSD als primäres Laufwerk für das Betriebssystem und häufig genutzte Programme verwendet werden. SATA SSDs bieten immer noch ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für Laptops oder als zweites Spiele-Laufwerk. HDDs sind nur noch für die reine Datenspeicherung sinnvoll.

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Author: Blackscenic